Arnold Bode

Arnold Bode hatte einen großen Kreis Studenten und Künstler um sich versammelt, mit denen er Projekte unterschiedlichster Art initierte. In den Jahren 1968­ bis 1970 beschäftigte er sich mit einigen Künstlern und Studenten dieser Gruppe mit den Projekten „OPERATIONEN“ im Museum Fridericianum (16.7.­ bis 11.10.1969) und einer Städtebauausstellung in der Gruga Halle in Essen. Beide Ausstellungen wurden in unserer großen Altbauwohnung in der Luisenstraße 20 in Kassel vorbereitet. Dort hatte Arnold Bode ein
Büro für diese Zeit. Die Wohnung wurde ebenfalls für Projekte wie
Musik & Malerei genutzt und hieß FORUM L20. Ich spielte Schönberg & Brahms, eigene Kompositionen und vertonte Bilder.
Die Ausstellung OPERATIONEN sollte die Lücke zwischen den
Documenten füllen. Arnold Bolde war damals der Meinung, dass sich die Situation der Kunst seit der DOC 4 radikal verändert hat (Vorwort Ausstellungskatalog ) und neue Ideen nach neuen Darstellungsmitteln suchen: Konzept­Kunst, land­ARt, etc.

Es waren 106 Teilnehmer, ich war die einzige Musikerin. Jeder bekam einen Raum und konnte diesen selbstständig gestalten. Ich hatte eine graphische Partitur zu meiner „Musique concrete“ um den gesamten Raum gespannt, die Musik – nach Texten der „Publikumsbeschimpfung“ von Peter Handke kam vom Band, unterstützt von einer Dia­serie mit sprechenden Personen.

Die Aufführung war ein voller Erfolg, Dr. Bernd Müllmann schrieb eine sehr gute Kritik über mein Stück in der HNA. Teile davon kann man jetzt am 19.7.2015 in der Universität hören.

Documentaplakat A&M_webAuf dem Plakat der Gruppe A&M sind im Uhrzeigersinn:
Uwe Schramm, Schlagzeug
Helmut Kleinschmidt, Tontechnik
Roswitha Aulenkamp (damals Roswitha­Florence Himmelmann), Klavier und Komposition
Martin Großkurth, Hammondorgel und Komposition
zu sehen.

Roswitha Aulenkamp

documenta geburtstagsfest

Documentaplakat A&M_web19.07.2015 / ab 11 Uhr
Beiträge der Universität Kassel
Konzert der Dozenten, Lehrbeauftragten u.a. des IfM
Universität Kassel, Gießhaus, Mönchebergstraße 5.

13:00 Uhr REFLECTING POOL – TABULA RASA
Drehscheibe und Ausgangspunkt dieses Konzertes wird die erste documenta 1955 sein. Programmschwerpunkt ist die unter den Nationalsozialisten als „entartet“ bezeichnete Musik, retrospektiv wie die erste documenta selbst;
Rückschau und Ausblick prägen dieses Konzert mit Kompositionen der klassischen Moderne.
In diesem Programm spielt die an der Universität lehrende Pianistin Roswitha Aulenkamp die 7. Klaviersonate des jüdischen Komponisten Victor Ullmann (1. und letzer Satz), die seinen drei Kindern gewidmet ist. Victor Ullmann lebte zunächst in Theresesienstadt, komponierte dort und wurde später in Auschwitz vergast.

14:30 Uhr REFLECTING POOL – Der erweiterte Kunstbegriff
Die beiden Schwestern Kunst und Musik verschmelzen in diesem
avantgardistischen Konzert immer mehr zu einem janusköpfigen Kunstgebilde, das die Grenzen der traditionellen Kunstrezeption überschreitet und aufbricht; Philosophie steht hier neben Meditation, Humor, Verstummen und Klangrausch, ungelösten Fragen und Unerhörtem.
Die Pianistin und Komponistin Roswitha Aulenkamp spielt in diesem
Programm eine eigene Komposition, „MUSIQUE CONCRETE“ für Klavier und Zuspielband, die nach Anregungen von Arnold Bode Anfang der Siebziger Jahre entstanden ist. Die Uraufführung der Komposition war anlässlich der DOCUMENTA 5 in der VH Kassel durch die von Roswitha Aulenkamp gegründete Gruppe A&M.