Georgischer Dichter im Museum – Von der Buchmesse nach Ziegenhain in das Museum der Schwalm

Zu einer ausserordentlichen literarisch-musikalischen Begegnung lädt Roswitha Aulenkamp am Sonnabend, den 19. Oktober 17.00 Uhr in das Museum der Schwalm und anschließend in ihr Haus „Casa Aulenkamp“ ein.

Zu Gast ist diesmal der georgische Dichter Dato Barbakadse, letztes Jahr Mitglied der offiziellen Delegation auf der Buchmesse mit Schwerpunkt Georgien. Für die musikalische Gestaltung sorgt die Pianistin und Komponistin selbst mit Musik von Iwanovitch Gurdjieff – Thomas de Hartmann, die auf Motive kaukasischer Volksmusik zurückgreifen.

Roswitha Aulenkamp ist nicht nur die Entdeckerin der Originalmusik, für die sie sich in mehreren Konzerten eingesetzt hat, sondern konnte diese auch in Buchara/Usbekistan vorstellen.

Bei dieser Gelegenheit wird der in Marburg lebende Autor Ludwig Legge seinen neuen, inTiflis gedruckten Lyrikband präsentieren, den Dato Barbakadse teilweise ins Georgische übersetzt hat.

Der Opernsänger Theodor Hoffmeyer liest aus den Erinnerungen Thomas de Hartmanns, wie es zur Aufzeichnung der mündlich überlieferten Tradition kam.

Dato Barbakadse, von der Literaturkritik längst in seiner Bedeutung erkannt, bleibt gleichwohl ein Aussenseiter, setzt er sich doch radikal für eine Erneuerung der georgischen Dichtung ein. Dieser Dichter ist authentisch. Er ist wie sein Land,
„orientalisch und auch europäisch“. Dies resultiert auch aus der Sonderstellung der georgischen Sprache, die sich von allen anderen Sprachen abhebt.

Der Magister der Philosophie und Übersetzer deutscher und österreichischer Lyrik, der von 2002 – 2005 in Münster lebte und studierte, ist ein bedeutender Vermittler zwischen den Literaturen und spricht Deutsch. Von ihm selbst sind inzwischen 9 Lyrikbände ins Deutsche übersetzt.

Neben Münster ist Dato Barbakadse auch eng mit Marburg und der dortigen Neuen Literarischen Gesellschaft verbunden, die sich immer wieder für sein Werk einsetzt.

Die Veranstaltung wird vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst unterstützt.

 

Anschließend Empfang
1969 * 2019

Zeitgleich feiert Roswitha Aulenkamp ein besonderes Jubiläum:
Life in Concert – 50 Jahre Komponistin & Pianistin

Im Oktober 1969 wurde ihre erste Komposition (Init. Arnold Bode, Schöpfer der documenta ) im Fridericianum in Kassel uraufgeführt und sind im Casa anschließend zu hören.

Eintritt: 20,- Euro

Jubiläumskonzert: 40 Jahre Musikwerkstatt-Klavier und Kinderkonzertreihe

40 Jahre Musikwerkstatt-Klavier und Kinderkonzert-Reihe

27.10.2019, 17:00 Uhr
Museum der Schwalm, Ziegenhain
Gründung und Künstlerische Leitung: Roswitha Aulenkamp
Schirmherr: Landrat Winfried BeckerDie Musikwerkstatt-Klavier in Verbindung mit der Kinderkonzert Reihe ist vor 40 Jahren von der Pianistin und Universitätsdozentin Roswitha Aulenkamp im Stadthallentempelchen in Kassel gegründet worden und ist im Jahr 2000 nach Schwalmstadt, der Heimatstadt Roswitha Aulenkamps, umgezogen.
Fortan war das MUSEUM der SCHWALM die Heimstätte der erfolgreichen Reihe. Oberstes Motto war: „Musik erfahren und erleben“. Neben diesem anspruchsvollen Aspekt geht es natürlich um das gemeinsame Musizieren, eines der sinnvollsten Hobbys in unserer technisierten Welt, um Förderung des musikalischen Nachwuchses und ein Hilfsprojekt.

Die Schülerinnen und Schüler haben verstanden, dass Musik auch völkerverbindend sein kann und sie ist eine Sprache, die jeder versteht, ob schwarz, weiß, rot, gelb – sie kann auch einen helfenden Aspekt erfüllen. Und so gehen die Spenden – statt Eintritt – an Kinder in Not. Diesmal wieder an die Sudan-Hilfe von Pater Stephan vom Kloster Himmerod (Eifel) ohne Verwaltungsaufwand in die Nubaberge (Sudan) und direkt an eine Schule, die mit Spendengeldern erbaut und geleitet wird.

Hilfe zur Selbsthilfe ist hier angesagt. Damit die Kinder wenigstens eine vernünftige Mahlzeit haben, Stoff zum Lernen, und auch die Bezahlung der Lehrer gewährleistet wird, ist das großzügige Spenden lebensnotwendig. Wir wollen unseren Teil – musikalisch – dazu beitragen.

Bei dem Jubiläumskonzert spielen Kinder und Jugendliche von fünf bis 20 Jahren Klaviermusik aus fünf Stilepochen. Seit einigen Jahren wirken auch Gesangsschüler des Ehemannes von Roswitha Aulenkamp, Theodor Hoffmeyer (Opernsänger international) mit. Das ist eine große Bereicherung des gesamten Konzert-Repertoires. Höhepunkte des Klavierprogramms sind Auftritte der Kleinsten (6-8 Jahre), wobei die erst sechsjährige Marlene Kirschner durch das Programm der Kleinsten führt, sowie eigene Improvisationen, gespielt von Lina Klippert.
Schwälmer Kinder in Tracht tanzen zur Klavierfassung des Tanzes „Schwälmer Lieschen“. Einer der berühmtesten Liederzyklen weltweit ist die „Schöne Müllerin“ von Franz Schubert. Aus diesem Zyklus singt der junge Bassbariton Felix Wachter (20) einige Lieder.

Ein besonderes Highlight ist eine CD, die zum Jubiläums-Konzert erscheint. Alle Schülerinnen und Schüler spielen ihre Lieblingsstücke. So lernten die Beteiligten ein Tonstudio und die technischen Möglichkeiten, wie eine CD entsteht, kennen.

Motto: Aus der Region, In der Region, Für die Region.

Schirmherren der Kinderkonzert-Reihe waren die langjährigen Landräte Jürgen Hasheider und Frank-Martin Neupärtl. Seit 2016 ist Landrat Winfried Becker der Schirmherr der Kinderkonzerte.

Im Jahr 1999 gewann der Melsunger Schüler der Musikwerkstatt Klavier, Max Neudecker, den ersten Preis beim 11. Borkener Jugend-Musikwettbewerb. Danach im Jahr 2000 das
Bayreuth-Stipendium des Richard-Wagner-Verbandes in Kassel.

Im Jahr 2013 wurde Roswitha Aulenkamp für ihr ehrenamtliches Engagement vom damaligen Bundespräsidenten Joachim Gauck in Berlin im Schloss Bellevue geehrt.

Die Reihe ist Mitglied der EPTA (European Piano Teacher Association), sowie des Deutschen Tonkünstler-Verbandes.